Das gotische Hohe Schloss thront auf einem Hügel über der romantischen Altstadt von Füssen im Allgäu. Es zählt zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Bayerns und begeistert Allgäu-Urlauber mit sehenswerten Innenräumen und Türmen sowie der höchstgelegenen Schlosskapelle Deutschlands. Zudem beherbergt es ein Museum, zu dem unter anderem die Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gehört, in der zahlreiche Kunstwerke ausgestellt sind.
Das Hohe Schloss in Füssen geht auf ein römisches Kastell zurück, das einer Einheit der III. italischen Legion um Christi Geburt herum als Sitz diente. Im Jahre 1291 begann der bayerische Herzog Ludwig der Strenge mit dem Bau einer Burganlage auf dem Hügel gegenüber der Füssener Altstadt. Aufgrund von Streitigkeiten mit dem Augsburger Bischof konnte er das Bauvorhaben aber nicht beenden; stattdessen gelangte die halbfertige Burganlage an das Hochstift Augsburg, das sie als Sitz eines Amtes nutzte. Ende des 15. Jahrhunderts, im Auftrag von Bischof Friedrich II. von Zollern, entstand das Hohe Schloss schließlich in seiner jetzigen Form als prächtige spätgotische Burganlage. Es wird heute als Finanzamt und Museum genutzt, und gehört zu den reizvollsten Sehenswürdigkeiten im Ostallgäu. Zusammen mit dem tiefer gelegenen Benedektinerkloster St. Mang bildet es ein charakteristisches Ensemble über der romantischen Füssener Altstadt, die mit ihren zahlreichen engen Gassen, historischen Kirchen sowie gemütlichen Cafés und schnuckligen Läden begeistert.
Schon von außen fasziniert das Hohe Schloss in Füssen mit bemerkenswert kunstvollen Illusionsmalereien auf dem weiß gekalkten Außenputz, für die höchstwahrscheinlich der Hechinger Maler Fidelis Eichele verantwortlich war. Reizvolle Attraktionen des Schlosses sind neben Wehrgängen und Ringmauern auch die Türme, allen voran der Torturm, in dem Besucher bis in den sechsten Stock hochsteigen und einen traumhaften Blick auf die Füssener Altstadt und das Umland genießen können. Der Fallturm, der früher als Verlies genutzt wurde, hält ebenfalls interessante Eindrücke bereit. Zu den bemerkenswertesten Innenräumen des Schlosses gehören die beiden „Franzosenzimmer“ im Nordflügel, die über spätgotische Holzdecken verfügen sowie der prächtige Rittersaal , der mit einer kunstvollen spätgotischen Schnitzdecke begeistert. Aber auch die zahlreichen kleineren Zimmer des Schlosses gefallen mit künstlerischen Details und erlauben interessante Eindrücke aus alten Zeiten. Anschauen sollte man sich auch die Veitskapelle, die als höchstgelegene Schlosskapelle Deutschlands gilt und in der sogar Hochzeiten stattfinden. In dem neu angelegten Terrassengarten des Hohen Schlosses befinden sich zahlreiche Heil- und Gewürzpflanzen, die schon im Mittelalter häufig genutzt worden sind.
Im Hohen Schloss ist heute ein Museum untergebracht, zu dem auch die Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gehört. Kunstfreunde können sich hier auf zahlreiche spätgotische Bilder und Allgäuer Skulpturen aus dem 15. und 16. Jahrhundert freuen. Sehenswert sind die fünf Tafeln, auf denen das Leben des h. Mangus, des Füssener Stadtpatrons, illustriert wird sowie das Stifterbild des Füssener Abtes Hieronymus Alber, auf dem das spätmittelalterliche Füssen zu sehen ist. Ebenfalls zum Museum gehört die Städtische Galerie, in der vor allem die Werke einheimischer Künstler ausgestellt werden. Zu den Highlights hier gehören außerdem die Bilder des Grafen Pocci, der unter den drei bayerischen Königen wichtige Ämter innehatte und zu den Münchner Spätromantikern zählt.
Das Hohe Schloss in Füssen ist eine bemerkenswerte Sehenswürdigkeit, die geschichtlich interessierte Allgäu-Urlauber und Kunstfreunde sich nicht entgehen lassen sollten. Auch Familien mit Kindern werden Gefallen am Hohen Schloss finden. Der tolle Ausblick vom Torturm und die spannenden mittelalterlichen Eindrücke begeistern Groß und Klein.