Fernwanderwege-Etappen nach Füssen: Forggensee-Etappe

Fernwanderwege-Etappen nach Füssen: Forggensee-Etappe

Die Via Claudia Augusta war eine der bedeutsamsten Römerstraßen, die von der Adria-Region über die Alpen an die Donau führte. In den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde sie als touristische Route wiederbelebt, der seitdem zahlreiche, vor allem kulturell und kulinarisch interessierte, Reisende folgen. Wer bei einem Allgäu-Urlaub auf den Spuren der alten Römer wandeln möchte, kann dies bei der 13,1 km langen Forggensee-Etappe tun. Die Wandertour ermöglicht herrliche Ausblicke auf die Allgäuer Bergwelt und lässt sich im Sommer mit Badevergnügen und einer Schiffsrundfahrt auf dem Forggensee kombinieren.

Die unter dem römischen Kaiser Claudius fertiggestellte Via Claudia Augusta war in den ersten beiden Jahrhunderten nach Christus die wichtigste Trasse, die über die Alpen führte und die Po-Ebenen mit dem süddeutschen Raum verband. Mitte der 90er-Jahre im vergangenen Jahrhundert wurde sie als touristische Route wiederbelebt, da sie durch traumhafte Alpenlandschaften führt und es entlang ihres Verlaufs viel Sehenswertes zu entdecken gibt. Vor allem kulturell und kulinarisch interessierte Touristen folgen der Via Claudia Augusta auf ihrem Weg durch drei Länder. Die Via Claudia Augusta wird mit dem Auto bereist, aber auch mit dem Fahrrad oder sogar, wie in alten Zeiten, mit der Postkutsche. Auch der Fernwanderweg der Via Claudia Augusta erfreut sich großer Beliebtheit. Rundum Füssen können Allgäu-Urlauber diesen Fernwanderweg austesten, indem sie die 13,1 km lange Forggensee-Etappe bewältigen, die entlang des größten Stausees Deutschlands verläuft. Besonders reizvoll ist diese leichte Wanderung, die sich auch gut für Senioren und Kinder eignet, im Sommer, da sie sich dann mit Badespaß und einer Schiffsrundfahrt verbinden lässt. Der Start- und Zielpunkt der Forggensee-Etappe ist der Bootshafen in Füssen. Wer von außerhalb kommt, fährt zunächst über die A7 oder die Bundesstraßen B16, B17 und B310 nach Füssen. Vom Stadtzentrum aus geht es über die Augsburger Straße in Richtung A7 und kurz nach dem Kreisverkehr am Friedhof rechts ab in die Weidachstraße. Hier ist der Bootshafen, bei dem genügend Parkplätze zur Verfügung stehen, ausgeschildert. Allgäu-Reisende, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, gelangen vom Füssener Bahn- und Busbahnhof in circa 20 Minuten zum Ausgangspunkt der Wandertour. Für die Forggensee-Etappe müssen ungefähr 4 Stunden eingeplant werden.

Der Füssener Bootshafen liegt direkt am Forggensee, einem in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts angelegten Stausee, der nur im Sommer seinen vollen Wasserstand erreicht. Dann ist das Gewässer ein beliebtes Ausflugsziel, das zahlreiche Sport- und Freizeitaktivitäten, beim Blick auf die imposanten Allgäuer Berge und die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau ermöglicht. Von Anfang Juni bis Mitte Oktober sind mehrmals täglich zwei Fahrgastschiffe auf dem Forggensee unterwegs, die ihre Passagiere zu kleinen und großen Rundfahrten mitnehmen. Eine Schiffsrundfahrt auf dem Forggensee begeistert mit herrlichen Ausblicken auf die Berge, die Schlösser und die Füssener Stadtsilhouette. Sie gehört zu den beliebtesten Schifffahrten in Bayern und verspricht unvergessliche Urlaubsimpressionen. Auch die Wanderfreunde auf der Forggensee-Etappe steigen zunächst auf eines der Schiffe, um zum gegenüberliegenden Ufer nach Roßhaupten zu gelangen. Dort überqueren sie den Staudamm des Forggensees und gehen in Richtung Informationszentrum und Kunstpark. Auf einer kleinen Anhöhe zweigt links der Uferweg zur Mangmühle ab. Wer jedoch zunächst noch etwas weiter geradeaus geht, kann im Kunstpark sehenswerte Werke Allgäuer Künstler zum Thema Römer besichtigen. Anschließend gehen die Wanderfreunde an der Mangmühle vorbei zur Tiefentalbrücke. Hinter der Brücke zweigt links die Zufahrtsstraße zum Campingplatz ab. Bei diesem führt rechts ein breiter Kiesweg zur Mansione Via Claudia Augusta, einer kleinen Raststelle, die sich für eine Pause bei einer Brotzeit eignet.

Wenig später erreichen die Wanderer eine Wegkreuzung beim Bootshafen, bei der sie nach links gehen, um gleich darauf wieder rechts in ein kleines Wäldchen abzubiegen und vorbei an einem römischen Meilenstein nach Dietringen zu marschieren. Hier folgen sie der Fahrstraße bis kurz vor Osterreinen, wo es links hinunter zum Bootshafen geht. Entlang des Forggensee-Ufers spazieren die Wanderer nun zum Café Maria. Hier, sowie auch in Roßhaupten und Dietringen, befinden sich schöne Badeplätze, die an heißen Tagen zu einer willkommenen Abkühlung im Forggensee einladen. Vom Café Maria geht es auf einem Rad- und Wanderweg zur Stadtgärtnerei in Ehrwang. Nun folgen die Wanderer dem Verlauf der B16 bis zur Abzweigung links, die unter der Brücke der Bundesstraße hindurch zum Festspielhaus Füssen führt. Von hier aus geht es dann zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Eine interessante Routen-Variante bietet sich in den Wintermonaten an, wenn der Forggensee größtenteils abgelassen wurde. Dann können die Wanderer direkt vom Café Maria aus über den Grund des Sees zum Füssener Bootshafen spazieren. Dabei folgen sie der Original-Trasse der Via Claudia Augusta, von der sich noch Spuren entdecken lassen.

Die Forggensee-Etappe auf dem Fernwanderweg der Via Claudia Augusta hält schöne Landschaftsimpressionen bereit und ist besonders im Sommer sehr zu empfehlen. In Verbindung mit Badespaß und einer Schiffsrundfahrt wird die gesamte Familie bei dieser Wanderung viel Spaß haben.


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